Kennzahlen verstehen: wie du eine Aktie richtig bewertest

Veröffentlicht am 17. September 2024 um 12:45

Bevor du in eine Aktie investierst, solltest du dir unbedingt einige wichtige Kennzahlen anschauen. Diese Zahlen helfen dir, das Unternehmen und seine Aktien besser zu verstehen. Hier erklären wir dir die wichtigsten Kennzahlen, über die du Bescheid wissen solltest, bevor du dein Geld anlegst.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Dividendenrendite

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine der bekanntesten Kennzahlen, die man sich vor dem Kauf einer Aktie anschauen sollte. Es zeigt dir, wie viel du bereit sein musst, für den Gewinn pro Aktie zu zahlen. Wenn das KGV zum Beispiel bei 15 liegt, bedeutet das, dass du für einen Euro Gewinn des Unternehmens 15 Euro bezahlen würdest. Ein niedrigeres KGV kann darauf hindeuten, dass die Aktie im Vergleich zu ihrem Gewinn günstiger ist. Aber Vorsicht: Ein niedriges KGV heißt nicht automatisch, dass die Aktie ein guter Kauf ist. Du musst das KGV immer im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen in der gleichen Branche betrachten.

Die Dividendenrendite ist besonders interessant, wenn du nicht nur durch Kursgewinne, sondern auch durch regelmäßige Ausschüttungen profitieren möchtest. Die Dividendenrendite zeigt dir, wie viel Prozent des Aktienkurses das Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Zum Beispiel bedeutet eine Dividendenrendite von 4 %, dass du für jede 100 Euro, die du investierst, 4 Euro Dividende pro Jahr erhalten würdest. Eine hohe Dividendenrendite klingt verlockend, aber es ist wichtig, sicherzustellen, dass das Unternehmen langfristig in der Lage ist, diese Dividende zu zahlen. Schaue also auch darauf, wie stabil das Unternehmen wirtschaftlich dasteht und ob seine Dividendenpolitik nachhaltig ist.

 

Eigenkapitalquote und Gewinnwachstum

Die Eigenkapitalquote gibt an, wie viel von dem Geld, das das Unternehmen nutzt, tatsächlich dem Unternehmen gehört und wie viel durch Schulden finanziert ist. Eine hohe Eigenkapitalquote zeigt, dass das Unternehmen auf einer soliden finanziellen Grundlage steht. Es muss dann weniger Zinsen zahlen und ist weniger abhängig von Banken. Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote haben hingegen oft viele Schulden und könnten in schwierigen Zeiten in Probleme geraten. Gerade in Krisen zeigt sich, wie wichtig eine gesunde Finanzierung ist.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Gewinnwachstum. Hier schaust du dir an, ob das Unternehmen in der Vergangenheit seine Gewinne steigern konnte und wie die Aussichten für die Zukunft sind. Unternehmen, die langfristig wachsen, haben bessere Chancen, erfolgreich zu bleiben und ihren Wert zu steigern. Du kannst dir die Gewinne der letzten Jahre anschauen und prüfen, ob Analysten ein weiteres Wachstum erwarten. Allerdings solltest du vorsichtig sein, denn die Vergangenheit ist keine Garantie für die Zukunft.

 

Marktkapitalisierung und Risiko

Die Marktkapitalisierung beschreibt den Gesamtwert des Unternehmens an der Börse. Sie wird berechnet, indem man den Aktienkurs mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert. Unternehmen mit einer großen Marktkapitalisierung, sogenannte "Large Caps", gelten oft als stabiler und sicherer. Sie haben oft viele verschiedene Geschäftsbereiche und sind weniger von einzelnen Schwankungen abhängig. Kleinere Unternehmen, die sogenannten "Small Caps", haben hingegen oft ein größeres Wachstumspotenzial, sind aber auch risikoreicher. Es ist wichtig, dir zu überlegen, wie viel Risiko du eingehen möchtest und ob du auf ein stabiles oder auf ein wachstumsorientiertes Unternehmen setzen willst.

Neben diesen Kennzahlen gibt es noch viele weitere Faktoren, die eine Rolle spielen können, wie zum Beispiel die allgemeine Marktlage oder die Zukunftsbranchen, in denen ein Unternehmen tätig ist.

 

Wenn du das zu kompliziert findest ...

All diese Kennzahlen zu verstehen und richtig zu interpretieren, kann ziemlich kompliziert und zeitaufwändig sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich nicht genug auskennst oder es dir zu anstrengend ist, gibt es eine einfachere Alternative: ETFs.

ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds, die viele verschiedene Aktien (zum Beispiel einen gesamten Aktienindex wie den DAX) auf einmal enthalten. Dadurch kannst du dein Risiko verteilen, ohne dich intensiv mit jeder einzelnen Aktie beschäftigen zu müssen. Viele Online-Broker bieten zudem ETF-Sparpläne ohne Transaktionskosten an. Wenn du also eine einfachere Anlageform suchst, könnte ein ETF eine gute Lösung für dich sein.

 

Mehr Infos zu Kennzahlen

Die wichtigsten Finanzkennzahlen für Aktien-Investoren. In: finanzfuchs.mystrikingly.com.

 

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